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Chemnitzer Bürger sind gefragt

In Zukunft ist geplant, dass Straßenbahnen von der Chemnitzer Innenstadt bis nach Limbach-Oberfrohna fahren werden. Dieser Abschnitt des sogenannten „Chemnitzer Modells“ ist mit einer Streckenlänge von 16 Kilometern der umfangreichste. Der erste Bauabschnitt im Stadtzentrum von Chemnitz wurde auf Antrag des Zweckverbands Verkehrsverbund Mittelsachsen von der Landesdirektion Sachsen für das Planfeststellungsverfahren genehmigt. Die entsprechenden Unterlagen sind ab dem 19. Februar 2024 öffentlich einsehbar.

Regina Kraushaar, Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, bewertet das ehrgeizige Vorhaben des „Chemnitzer Modells“ als wegweisend für die zukünftige Mobilität: „Das Chemnitzer Modell ist ein überzeugendes Beispiel für die Mobilität von Morgen – klimafreundlich, bürgerorientiert und komfortabel.“ Kraushaar betont die langjährige Beteiligung ihrer Institution an diesem Projekt und kündigt den Beginn der Auslegung der ersten Planunterlagen für die Schaffung der Straßenbahnverbindung von Chemnitz nach Limbach-Oberfrohna an. Bürgerinnen und Bürger sind dazu aufgerufen, sich aktiv an der Umsetzung des Projekts zu beteiligen.

Chemnitzer Architekten begrüßen und unterstützen das Vorhaben generell, sehen allerdings die geplante Umsetzung, gerade im Bereich der Brückenstraße als sehr kritisch. So empfindet beispielsweise Dirk Fellendorf den geplanten Umsetzungsansatz als zusätzliche Barriere, die eine Weiterentwicklung der Innenstadt in Richtung Opernhaus und Brühl, entlang der historischen Achse der alten Chemnitzer Flaniermeile „Marienstraße“ aus architektonischer und stadtplanerischer Sicht eher unmöglich macht. Das Projekt „Light Our Vsion“ unter der Federführung der Chemnitzer Architektinnen Linda Hüttner und Claudia Fischer engagiert sich für die  städtebauliche Entwicklung und die Wiederbelebung der alten Flaniermeile. Diese Bemühungen würden durch die aktuelle Planung im Bereich der Brückenstraße konterkariert.

Die geplante Straßenbahnstrecke von Chemnitz nach Limbach-Oberfrohna wird in fünf Planfeststellungsabschnitte unterteilt sein. Der erste Abschnitt umfasst den Bau der Straßenbahntrasse im Stadtzentrum von Chemnitz. Die Streckenplanung folgt den vorhandenen Straßenverläufen vom Falkeplatz über die Theaterstraße und Hartmannstraße bis zur Kreuzung mit der Leipziger Straße. Eine Verbindung zu den bestehenden Straßenbahngleisen in der Straße der Nationen wird über die Theater- und Brückenstraße hergestellt. Die Baumaßnahmen umfassen Straßen, Gleise, Geh- und Radwege sowie Haltestellen.

Die Planunterlagen für den ersten Bauabschnitt im Chemnitzer Zentrum sind vom 19. Februar 2024 bis einschließlich 18. März 2024 zur allgemeinen Einsichtnahme in der Stadtverwaltung Chemnitz (Neues Technisches Rathaus, Raum B 527, Friedensplatz 1, 09111 Chemnitz) während der üblichen Dienstzeiten ausgelegt. Die Unterlagen sind auch im UVP-Portal unter www.uvp-verbund.de zugänglich.

Bürgerinnen und Bürger haben bis zum 18. April 2024 die Möglichkeit, ihre Anregungen, Bedenken und Hinweise zum Vorhaben schriftlich oder zur Niederschrift bei der Landesdirektion Sachsen (Postfachanschrift: Landesdirektion Sachsen, 09105 Chemnitz) oder bei der Stadtverwaltung Chemnitz (Friedensplatz 1, 09111 Chemnitz) zu äußern.

Hintergrundinformationen:
Die Straßenbahnstrecke von Chemnitz nach Limbach-Oberfrohna ist Teil des integrierten Verkehrssystems „Chemnitzer Modell“. Ziel ist es, Eisenbahn- und Straßenbahnnetze sinnvoll zu verknüpfen, um eine durchgehende und umsteigefreie öffentliche Verkehrsanbindung zwischen der Stadt Chemnitz und dem Umland zu schaffen. Die Stufen 0 (Pilotstrecke Chemnitz – Stollberg), 1 (Einfahrt Hauptbahnhof) und 2 (Ausbau Chemnitz – Thalheim – Aue) sind bereits abgeschlossen. Stufe 3 sieht den Ausbau weiterer Strecken ins Erzgebirge über Niederwiesa nach Annaberg-Buchholz, Cranzahl und Olbernhau vor. In Stufe 5 soll die bereits vorhandene Pilotstrecke ab Stollberg umsteigefrei bis nach St. Egidien und Glauchau erweitert werden. Die Landesdirektion Sachsen prüft die Genehmigungsfähigkeit der Planungen für die weiteren Ausbauetappen des „Chemnitzer Modells“ im Rahmen von Planfeststellungsverfahren. Bei Genehmigungsfähigkeit wird dies durch einen Planfeststellungsbeschluss bestätigt.

 

Kontakt für mehr Infos:

fellendorf GmbH

architekten I ingenieure

Falkeplatz 2, 09112 Chemnitz

www.fellendorf.gmbh

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